Liebe Sorgenmama, ich weiß dass deine Eltern ja leider sehr verschlossen gegenüber deiner sexuellen Entwicklung waren.
Mit der Aussage deines Onkels scheint er ja lockerer drauf gewesen zu sein.
Meinst du das war eine allgemeine Anspielung dass du reif wärst? Oder gab es sogar einen Hintergedanken was euch beide betrifft?

Heute denke ich, es gab einen Hintergedanken, Magnus. Ich denke, das habe ich sogar gespürt, war aber noch zu jung es ihm gegenüber zu reflektieren. Er war allgemein ein interessantes Mannsbild für mich. Hätte er meine Mutter gefragt, ob ich vielleicht für eine Woche Ferien hinkommen möchte, hätte ich nicht nein gesagt, und wenn er es dann geschickt angestellt hätte... wer weiß... Heißer Gedanke aus heutiger Sicht... Allerdings hatte meine Mutter nicht wirklich ein enges Verhältnis zu ihm, so dass es keine wirkliche Chance gab. Und vielleicht bilde ich es mir auch nur ein. Tatsächlich habe ich noch lange warten müssen, es könnten drei Jahre gewesen sein.

Uii noch drei Jahre warten, und das bei dir als Frühstarterin ;-)
D.h. in der Situation mit deinem Onkel müsstest du sogar noch einstellig gewesen sein?

So an der Grenze, ja. Genau weiß ichs nicht mehr, ich denke, es war in jenem Jahr im Frühling oder Sommer. Aber wie gesagt, daraufhin ist ja auch nichts passiert, außer, dass er damit gewisse Gedanken in mir geweckt hat. Immerhin deutlich genug, dass ich mich heute noch an die Situation erinnere.
Du liest offenbar recht interessiert, was ich schreibe, und fragst nach. Das freut mich natürlich. Umso mehr würde ich gern, soweit das hier geht, mehr erfahren, was Du von diesem oder jenem hältst. Weißt Du, mich beschäftigt das sehr, weil es ja ein riesengroßer Konflikt ist, und ich mich immer wieder frage, warum ist es so geächtet und warum reflektieren andere ähnliche Erfahrungen so negativ, wo ich überwiegend Positives sehe?

Finde es aufregend, wenn junge Mädchen ihre Sexualität entdecken, die ersten Brustansätze, wenn sie merken welchen Reiz sie auf Jungs und Männer ausüben, und das auch keck austesten. Wenn die dann komplett freiwillig ihre ersten Erfahrungen macht, finde ich da überhaupt nichts negatives, im Gegenteil!

Ganz genau. Den freien Willen muss man ihnen aber auch zugestehen! Bei mir war er jedenfalls da, und wäre schon früher eine reizvolle Gelegenheit gewesen (oder: mir bewusst gewesen), bin ich ziemlich sicher, hätten die drei Jahre um einiges kürzer sein können. Das Entdecken beginnt doch schon recht früh.