es zieht mich doch immer wieder zu diesem thema zurück. bereits vor zehn jahren hatte ich mich hier erstmals geäußert. damals war ich 40 jahre alt und hatte knapp 15 jahre mehr oder weniger intensiver masochistischer erfahrungen hinter mir. ja, Marc hat völlig recht. eine masochistische frau lebt immer in zwei welten. und in der tat sind es oft sehr seriöse, beruflich erfolgreiche damen, die diese leidenschaft in sich spüren und natürlich auch ausleben wollen. ich hatte zu jenem zeitpunkt eine phase hinter mir, in der es alle vier bis acht wochen zu einer speziellen session kam. und immer gab es die peitsche und häufig perverse formen der benutzung meines körpers, manchmal auch durch mehrere männer. es war wie ein rausch, wenn ich dann splitternackt am haken hing oder auf dem bock festgeschnallt war. der herr mit der peitsche in der hand erklärte mir noch einmal, dass und wie ich ausgepeitscht werden würde, und drumrum die gäste oder zuschauer, die es erleben wollten, wie eine frau ausgepeitscht wird, und die vielleicht danach an meiner benutzung teilnehmen würden.
und niemand aus meiner verwandschaft, aus meinem freundeskreis, aus dem kreise der kollegen und bekannten hätte es sich auch nur im traum vorstellen können, welchen praktiken ich da nachging. ich war und bin vorsichtig. ich wahre meine echte identität. diskretion und anonymität sind absolute grundvoraussetzungen. ich bin sportlich und kulturell sehr aktiv, habe viele freundinnen, ab und zu auch mal liebhaber außerhalb meiner besonderen neigung. für meine umgebung bin ich völlig normal und offensichtlich an längeren beziehungen zu männern gar nicht interessiert. perfekte tarnung für mein geheimes abgleiten in den bdsm bereich. manchmal denke ich, wie einfach es wäre, wenn diese art der sexualität gesellschaftlich anerkannt wäre, und ich mich frei darin bewegen und offen darüber sprechen könnte. aber dann stelle ich mir die frage, ob es dann genauso spannend und aufregend wäre wie unter den derzeitigen rahmenbedingen. inzwischen bin ich 50 und etwas ruhiger geworden. doch die spannung ist geblieben. ich suche in ruhe aus. aber wenn die verabredung getroffen ist, spüre ich die alte aufregung, das hinfiebern auf den tag des geschehens. und dann steige ich wieder in den zug, um zu meinem dom zu fahren, meinem dom für dieses wochenende. und noch nimmer ist es ein besonderer reiz, wenn ich weiß, dass er ein paar freunde eingeladen hat. mein körper ist noch top in form. ich ziehe mich gern vor männern aus und lasse mich abgreifen. und dann geht es los. anbinden. auspeitschen. benutzen. es ist pervers, versaut, brutal, abartig, kurz: WUNDERVOLL.